Alles fing mit dem Schüleraustausch meiner Schule mit einer spanischen Schule in Gran Canaria im März an. Unser Schulleiter, Herr Schönberger, erfuhr so, dass ich als freier Mitarbeiter bei der Allgemeinen Zeitung in Coesfeld mitarbeite und regelmäßig Artikel schreibe. Vor einigen Wochen hat Herr Schönberger einen Brief erhalten, in dem eine Einladung zu einem Jugendpressekongress enthalten war. Diesen Flyer hat er an mich weitergegeben und ich war natürlich sofort von der Möglichkeit, an diesem Kongress teilzunehmen, begeistert. Ziemlich früh habe ich mich bei dem deshalb für diese Veranstaltung, die in Paderborn stattfinden sollte, beworben.
Mit viel Nervosität schaute ich gefühlte 50 mal pro Tag in mein E-Mail Postfach und wartete sehnsüchtig auf eine Antwort. Und dann war es so weit: Ich habe eine Zusage erhalten! Die Freude war natürlich riesig und ich konnte das Wochenende gar nicht mehr abwarten. Per Post kam dann einige Tage später die Bahnfahrkarte und es konnte los gehen!
Nachdem ich in der Schule 6 zappelige Stunden „abgesessen“ hatte, fing es dann am Freitagnachmittag schon gut an: Ich habe durch Verspätung des ersten Zuges zwei weitere verpasst, sodass ich erst gegen halb 11 in der Jugendherberge von Paderborn ankam. Toller Anfang... Dafür was das Einchecken dort total einfach und die „Teamer“ waren super nett.
Der Samstagmorgen war ungewohnt: Wir, d.h. ca. 100 weitere Teilnehmer mussten schon um 6 Uhr raus aus den Federn. Noch müde schleppten wir uns zum Frühstückstisch, danach stand ein langer Fußweg zum Heinz Nixdorf MuseumsForum an, dem größten Computermuseum der Welt. In einem Hörsaal versammelt, wurden wir vom Chef der Aktion „young leaders“, Herr Werner, begrüßt. Anschließend ging es in die aufgeteilten Gruppen: Ich war glücklicherweise im Fernsehteam, welches die Aufgabe hatte, einen Film über das Wochenende zu drehen. Zudem gab es noch zwei weitere Redaktionen, eine für die Zeitung und eine für das Webmagazin. Mit einem Profijournalisten des ZDF wurde der Aufbau eines Berichtes in unserer Gruppe besprochen. In Kleingruppen musste jede einen anderen Teil der Sendung vorbereiten. Mit vier weiteren „young leaders“ kümmerte ich mich um den Anfang und den Schluss des Filmes, in Fachsprache „An- und Abmoderation“. Dann war es so weit: Klappe, die erste! Nach einigen Amateurfehlern wie zu schnellem und leisem Sprechen waren unsere Aufnahmen schnell im Kasten. Auch die anderen Kleingruppen waren währenddessen fleißig und bereiteten Interviews mit drei Professoren vor. Diese hielten am Nachmittag einen Vortrag zum Leitthema Europa sowie dessen Zukunft, einer der Referenten war sogar extra aus Rom angereist. Danach war noch genügend Zeit für die Interviews, welche noch gedreht werden mussten, Hintergrundgespräche und Diskussionen mit den Professoren und und und. Ich besichtigte in der Zeit mit einer anderen Teilnehmerin die Ausstellung über die Computer: Und wir kamen zu dem Ergebnis, dass es sich auf jeden Fall lohnt, das Museum zu besichtigen! Das wohlverdiente Abendessen bekamen wir dann in einem kleinen Restaurant, wo wir den Abend ausklingen lassen haben.
Am Sonntag wurde es dann nochmal spannend: Vormittags wurde uns unser zusammengeschnittener Film gezeigt. Lauter Applaus schallte durch den Hörsaal. Auch die Zeitung wurde über Nacht gedruckt, sodass jeder Teilnehmer des Kongresses eine davon erhalten hat.
Gegen Mittag stand dann der traurigste Teil der Veranstaltung an: der Abschied. Weil vorher niemand jemanden kannte, waren alle Nachwuchsjournalisten ziemlich offen und ich habe mit fast jedem geredet und mich auch mit einigen von ihnen angefreundet. Da fiel der Abschied schwerer als gedacht.
Alles in allem war es ein interessantes Wochenende mit vielen neuen Erfahrungen, welches ich gerne noch mal machen würde!
Von Leon Seyock