Zwei Kunstkurse des Heriburg-Gymnasiums Coesfeld stellen zur Zeit in Münster ihre Grafiken aus, die während des vergangen Schuljahres im Zuge der Auseinandersetzung mit dem Thema „Selbstdarstellung im Porträt“ entstanden sind.
In ihren Selbstporträts fokussieren sich die Oberstufenschüler ausschließlich auf die detaillierte Wiedergabe ihrer Haare und verzichten bewusst auf die Darstellung ihres Gesichts. Zum einen überzeugen die Finelinerzeichnungen durch ihre präzise Zeichenmanier, mit der die jeweiligen Frisureigenschaften und die filigranen Haarverläufe wiedergeben werden. Zum anderen hinterlässt das Ignorieren des Gesichts eine geheimnisvolle Wirkung. Besonders spannend wirkt das Zusammenspiel der Bildmotive und dem Ausstellungsort, denn präsentiert werden die Zeichnungen in den Geschäftsräumen des Frisörs Rottmann-Rüther in der Frauenstraße und der Warendorfer Straße in Münster.

Frau Rottmann, die Inhaberin des Traditionssalons, lobte die Schülerinnen und Schüler während der Ausstellungseröffnung für ihre künstlerische Leistung. Die Resonanz ihrer Kunden falle ausgesprochen positiv aus. Da im Vorfeld zumeist freischaffenden Künstler ausgestellt hätten, seien ihre Kunden von den kreativen Fähigkeiten der Schüler umso mehr beeindruckt.

„Außerhalb der Schule auszustellen, ist für die Schülerinnen und Schüler eine besondere Herausforderung. Hierdurch erreichen wir ein viel größeres und breiteres Publikum“, erklärt Mark Heskamp, der die Kunstkurse unterrichtet und die Ausstellung initiiert hat. Des Weiteren meint er: „Im Frisörsalon werden die Grafiken natürlich aus einem anderen Blickwinkel betrachtet als in der Schule. In den Geschäftsräumen erhalten die Haar-Zeichnungen eine ganz neue Bedeutung.“

Die Ausstellung in Münster endet am Ende des Monats. Allerdings können die Grafiken, wie auch andere aktuelle Ergebnisse, weiterhin in der neuen Onlinegalerie EIGENART auf der Schulhomepage des Heriburg-Gymnasiums bewundert werden.
Im Anschluss an die Ausstellungseröffnung besuchten die Oberstufenschüler die Skulptur-Projekte, die nur alle zehn Jahre stattfinden. Gegenwartskünstler von internationalem Rang präsentieren dann in Münster ihre Skulpturen, Installationen und Performances. Im Rahmen gebuchter Workshops erhielten die Schülerinnen und Schüler unter anderem durch gestaltungspraktische Aufgaben Einblick in die Projekte der Künstler Nicole Eisenman, Aram Bartholl sowie Nora Schultz.