Der Biologie-Leistungskurs der Q1 in Begleitung von Frau Dr. Kallabis und Herrn Füchter besuchte die Berkel in Billerbeck, um sich praktisch mit gewässerökologischen Aspekten auseinanderzusetzen. Der Kurs wurde freundlich von Herrn Schruck, der die gewässerpraktischen Untersuchungen an diesem Tag anleitete, am mitgebrachten Umweltbus bei bestem Wetter in Empfang genommen. Modern ausgestattet mit Arbeitsplätzen, diverser Laboreinrichtung und vielfältigem anderen Zubehör stellt der Umweltbus eine Art mobiles Klassenzimmer dar, das als öffentliches Bildungsangebot des Umwelt- und Schulministeriums in Nordrhein-Westfalen kostenlos genutzt werden kann. Aufgrund dieser Eigenschaften können so die Untersuchungen direkt vor Ort an den entsprechenden Gewässern durchgeführt werden.

Nach einer kurzen Vorstellung und Einführung stellte Herr Schruck den Schülerinnen und Schülern das zu untersuchende Fließgewässer, die Berkel, sowie die geplanten Gewässeruntersuchungen genauer vor. Neben der Bestimmung chemischer Parameter des Wassers standen auch die Struktur sowie die Flora und Fauna der Berkel im Vordergrund.

Hierzu begab sich der Kurs zunächst gemeinsam zum Quelltopf der Berkel, an dem unter anderem mithilfe einer Secchi-Scheibe die Sichttiefe der Quelle erfasst wurde, um Aufschluss über die Photosynthesemöglichkeiten der Wasserorganismen zu gewinnen. Nachdem weitere Werte wie z.B. der Sauerstoffgehalt bestimmt worden waren, wurde der Kurs aufgeteilt, sodass unterschiedliche Gruppen nun für verschiedene Untersuchungen die Verantwortung trugen.
So war es eine Aufgabe, die Strukturgüte der Berkel zu bewerten, die ein Maß für die Naturnähe des Gewässerbettes und der Uferbereiche darstellt. Neben der Ausmessung eines ausgewählten Gewässerbereichs und der Skizzierung des Verlaufs der Berkel wurden auch typische Pflanzen und Bäume, wie z.B. Erlen, Weiden oder Eschen, aber auch die Strömungsgeschwindigkeit des Fließgewässers bestimmt.

Eine andere Gruppe war für die Erfassung der Fauna verantwortlich. Hierzu begaben sich die Schülerinnen und Schüler, ausgestattet mit Gummistiefeln, Sieben und Hälterungsgefäßen, in die Berkel, um die dort lebenden Wasserorganismen zu fangen. Bachflohkrebse, verschiedene Egel, Blasenschnecken, Eintagsfliegenlarven, aber auch Zuckmückenlarven konnten von der Gruppe mithilfe der Binokulare und Bestimmungsliteratur erfolgreich dokumentiert und skizziert werden. Aber auch die chemischen Parameter der Berkel wie Härtegrad, Sauerstoffgehalt, pH-Wert, Leitfähigkeit, Phosphat-, Nitrit- und Nitratgehalt wurden an unterschiedlichen Stellen aufgezeichnet. So konnten die Schülerinnen und Schüler an einigen erhöhten Werten auch den Eintrag von Nährstoffen durch landwirtschaftliche Düngemittel beobachten. 

Nachdem alle Schülergruppen ihre Untersuchungen durchgeführt hatten, wurden die Ergebnisse in den Kleingruppen ausgewertet und für eine Präsentation aufbereitet, um auch den Mitschülern die Daten zugänglich zu machen. Die Gruppenpräsentationen wurden kompetent von Herrn Schruck moderiert, der zudem auf anschauliche Weise die einzelnen Teilergebnisse miteinander verknüpfte. Auf diese Weise wurde den interessierten Schülerinnen und Schülern deutlich, dass alle Ergebnisse in einem Gesamtzusammenhang betrachtet werden müssen, um aufschlussreiche Aussagen über die Gewässerqualität machen zu können. 

Nach einem ereignisreichen und lehrreichen Tag, fand die Exkursion ihren Abschluss in einem gemütlichen Grillen.

B. Füchter

Vgl. http://www.nua.nrw.de/lumbricus-der-umweltbus/auf-einen-blick/ [27.06.16]

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